Thailand ist allgemein ein sehr beliebtes Reiseziel - nicht nur für junge reisende und Backpacker. Das Land des Lächelns ist auch Anziehungspunkt für „ältere Generationen“ und Menschen mit „Handicaps“. Thailand lockt mit einem angenehmen Klima, sehr guter und ausgewogener Küche, allgemein guter Gesundheitsversorgung (besonders in größeren Städten und Touristengegenden) und im Vergleich zu Deutschland recht niedrigen Lebenshaltungskosten. Viele sehnen sich danach, dem kalten Winter in Europa den Rücken zuzukehren und verbringen die Wintermonate in Thailand.
Handicaps gibt es viele – außer den auf den ersten Blick sichtbaren - gibt es auch eine ganze Menge „unsichtbare“ Handicaps. Das können z.B. Menschen sein, die chronisch krank bzw. dauerhaft auf Medikamente angewiesen sind. Genau wie in Deutschland, wird auch in Thailand zwischen verschreibungspflichtigen und nicht verschreibungspflichtigen Medikamenten unterschieden. Allerdings sind die meisten Medikamente frei verkäuflich und landesweit in vielen Apotheken verfügbar. Viele der Medikamente, die in Deutschland verschreibungspflichtig sind, kann man in Thailand frei erwerben!
Landesweit gibt es viele Apotheken, neben kleinen Geschäften findet Ihr sie auch in den meisten Einkaufscentern. Auch in jedem Krankenhaus gibt es eine Apotheke. Die Drogeriekette Boots bietet ebenfalls eine große Auswahl an Medikamenten. Standard-Medikamente gegen Kopfschmerzen, Durchfall (Elektrolyte) oder Halsschmerzen sind in jedem 7-11 Markt verfügbar. Die Apotheker wägen ab, ob der Patient mit einfachen Medikamenten gesund werden kann oder doch besser zum Arzt gehen sollte. In den Touristengegenden läuft die Kommunikation meist ohne Probleme. Etwas schwieriger ist es da schon auf dem Land, da nicht überall „pefektes“ Englisch gesprochen wird. Je nach Apotheke können auch Medikamente bestellt werden, die man dann später dort abholen kann. Hilfreich kann auch sein, wenn man bereits ein Medikament oder den Wirkstoff kennt, dann können die Apotheker schauen, ob sie ein entsprechendes Medikament vorrätig haben.
Krankenhaus-Apotheken: hier gibt es in der Regel verschreibungspflichtige Medikamente und es wird ein ärztliches Rezept verlangt. Die Preise sind etwas höher als in anderen Apotheken. Tabletten und Insulin-Spritzen zur Behandlung von Diabetes zählen in Thailand zu den verschreibungspflichtigen Medikamenten und müssen bei Langzeitaufenthalten über einen thailändischen Arzt verschrieben werden.
Pharmacies / Apotheker-Geschäfte: hier gibt es eine große Auswahl an nicht verschreibungspflichtigen Medikamenten. Wenn ein Medikament nicht verfügbar ist, kann es hier entweder bestellt werden, oder die Apotheker geben Ratschläge, wo man das Medikament bekommen kann.
Apotheken in Einkaufs-Centern oder Boots: hier gibt es eine große Auswahl an Medikamenten, meist etwas günstiger als in reinen Apotheker-Geschäften. Hier sollte man jedoch schon genau wissen, welches Medikament man möchte.
Kleine 7-11 Märkte: hier gibt es lediglich Standard-Medikamente, wie z.B. Paracetamol (Kopfschmerzen), Royal-D (Elektolyte gegen
Durchfall) oder Strepsils (Halzschmerz-Tabletten). Ebenso gibt es hier Moskito-Schutz und Tiger-Balsam (der gegen Kopfschmerzen und juckende Insektensteche angewendet werden kann).
Ganz wichtig ist, dass nur ein Medikamenten-Vorrat für max. 30 Tage nach Thailand eingeführt werden darf. Für die Einfuhr der Medikamente wird eine Bescheinigung des verschreibenden Arztes benötigt! Auf dieser Bescheinigung muss die genaue Bezeichnung des Medikaments und seine Dosierung / Einnahme-Menge angegeben sein. Die Entscheidung, ob ein Medikament eingeführt werden darf, obliegt der Grenzkontrolle in Thailand. Generell solltet Ihr Euch vor Abreise von Eurem Arzt beraten lassen!
Besondere Vorsicht ist geboten bei Medikamenten, die Betäubungsmittel enthalten oder psychotropisch wirken. Das können unter anderem starke Schmerzmittel oder auch Schlafmittel sein.
Allgemeine Informationen für Arzneimittel auf Auslandsreisen erteilt auch das Bundesamt für Medizinprodukte: https://www.bfarm.de/DE/Home/home_node.html
Weitere Informationen zur Einfuhr von Medikamenten nach Thailand könnt Ihr hier bekommen:
Narcotics Control Division
Food and Drug Administration
Ministry of Public Health
Nonthaburi 11000, Thailand
Tel: +66 (0)2 590 7346, Fax: +66 (0)2 591 8471
email: narcotic@fda.moph.go.th
internet: www.fda.moph.go.th
In Thailand gibt es eine Vielzahl unterschiedlicher Kliniken und Krankenhäuser. In den Tourisengegenden in Phuket, Pattaya, Bangkok oder auch auf Koh Samui findet Ihr auch einige deutschsprachige Ärtzte. Die Kliniken sind in staatliche und private Kliniken unterteilt. In staatlichen Krankenhäusern werden meist nur thailändische Patienten behandelt. Die ärztliche Untersuchung ist hier sehr günstig und wird von der thailändischen Krankenversicherung übernommen. Westliche Touristen besuchen fast ausschließlich die privaten Kliniken, welche allesamt eine sehr gute medizinische Versorgung bieten. Die Behandlungspreise sind hier natürlich deutlich höher als in den staatlichen Kliniken. Sinnvoll ist auf jeden Fall, vor dem Urlaub eine Reise-Krankenversicherung abzuschließen. Vor Reiseantritt müsst Ihr Euch genau informieren, für welchen Zeitraum die Versicherung gilt (die Standard-Versicherungen decken in der Regel nur einen Reisezeitraum von 4 Wochen ab). Zu den häufigsten Verletzungen zählen Verkehrsunfälle meist mit dem Roller oder Motorrad. Eine ärztliche Behandlung im Krankenhaus nach einem Sturz kostet zwischen 800-1.500 THB, je nach Schwere der Verletzung und Behandlungsort. Diese Behandlung beinhaltet die Wundreinigung, Röntgen, Verbandsmaterial, Schmerzmittel und Nachuntersuchung mit Verbandswechsel.
Eine Übersicht über wichtige Notfall-Nummern sowie einige Krankenhaus-Adressen findet Ihr hier: Krankenhaus-Liste ist in Arbeit....
Ebenso ist die Infrastruktur recht gut ausgebaut und man kann problemlos von einem Ort zum nächsten gelangen. Generell sind in jedem öffentlichen Verkehrsmittel und jedem öffentlichen Wartebereich reservierte Sitzplätze (Priority Seats) für behinderte Menschen, Senioren und Mönche ausgewiesen!
An den großen Flughäfen (Bangkok, Phuket, Chiang Mai) stehen Fahrzeuge (Vans / Minibusse) mit elektrischen Rampen und Hydraulik bereit, welche Rollstuhlfahrer sicher anheben können. Ebenso findet
man hier auch Touranbieter und Taxi-Schalter. Hier können barrierefreie Fahrzeuge bestellt werden.
Einige Wagons der SRT (State Railway of Thailand – thailändische Staatsbahn) sind behindertengerecht / Rollstuhlgerecht ausgestattet. Im Allgemeinen sind die Mitarbeiter der Staatseisenbahnen
sehr hilfsbereit: Blinde Passagiere werden zu ihrem Sitzplatz gebracht und Passagiere, die einen Rollstuhl benötigen, können einen speziellen Eingang / Aufzug benutzen, um in den Zug
einzusteigen. Rollstuhl-Aufzüge gibt es jedoch noch nicht in allen Zügen. Es ist möglich, vor der Buchung zu prüfen, welche Art von Sonderausstattung im Zug verfügbar ist. Die Züge mit Rollstuhl
Lift sind mit dem blau-weißen Rollstuhl-Logo gekennzeichnet. Bei Buchungen über 12go.asia steht ein spezieller Support für Menschen mit Behinderung zur Verfügung.
Sehr erfreulich ist, dass in Thailand viele der Sehenswürdigkeiten auch mit Rollstuhl besucht werden können. Ebenso gibt es einige barrierefreie Hotels und es ist möglich, einen wunderschönen Urlaub im Land des Lächelns zu verbringen. Mittlerweile haben sich auch einige Reisebüros vor Ort auf barrierefreie Reiseangebote spezialisiert. Eines der größten Hindernisse in der Fortbewegung sind sicherlich die wirklich hohen Bordsteinkanten und holprigen Bürgersteige. Oft sind Rollstuhlfahrer oder auch Leute mit Kinderwagen gezwungen, die Straße zu benutzen! Aber, die Thais sind sehr freundlich und so wird einem in vielen Situationen eine helfende Hand gereicht.
Eine Liste mit einigen barrierefreien Hotels ist in Arbeit...
Besonders für die Altersgruppe 50 + ist das Königreich attraktiv für Langzeit-Aufenthalte. Ab dem 50. Lebensjahr ist es recht einfach, ein Jahresvisum (das sog. Non-Immigrant-O-A-Visum / „ Retirement Visa“) zu bekommen. Mehr zu den genauen Visa-Bestimmungen findet Ihr hier: Visum
Obwohl auch in Thailand die Preise für Immobilien (Miete und Kauf insbesondere in touristischen Gebieten) und andere Lebenshaltungskosten steigen,
gehört das Land immer noch zu den beliebtesten Auswanderer-Zielen in Asien. Im Vergleich zu Deutschland sind die Lebenshaltungskosten noch recht niedrig. Ein Haus oder eine Wohnung kann man z.B. auf der Insel Phuket ab ca. 8.000,-- THB anmieten. (In der Preisklasse
8.000,-- THB – 20.000 THB gibt es auf Phuket etliche Angebote, die westlichen Standards entsprechen. Ab ca. 30.000 THB kann man bereits luxuriösere Häuser, teilweise mit Pool mieten). Mehr zu den
allgemeinen Lebenshaltungskosten könnt Ihr hier nachlesen:
Generell fällt in Thailand auf, dass die Menschen sehr freundlich und hilfsbereit sind: Ganz besonders ältere Menschen sind hier hoch angesehen. In verschiedenen Gegenden Thailands etablieren sich eine Art „Altenheime“ oder auch betreutes Wohnen mit hervorragendem Service. So kommt auf jede pflegebedürftige Person mindestens 1 Pflegekraft, die den ganzen Tag für die Betreuung und Pflege zur Verfügung steht. Diese Pflegeheime findet man inzwischen u.a. auf Phuket, in Chiang Mai oder auch Surin. Die Wohngemeinschaften sind oft unter europäischer Leitung (D, A, CH)